‚Teehaus‘ steht an dem unscheinbaren Ecklokal in der Hedwigstraße. Dass es hier auch hervorragende koreanische Küche gibt, erfährt man erst, wenn man etwas genauer hinschaut und die Tafel mit dem Mittagsangebot entdeckt.
Sehr dankbar bin ich der lieben Person, die mir das DaBangg zeigte. Ohne sie hätte ich dieses bezaubernde koreanische Lokal in Berlin Friedenau vermutlich nicht besucht.
Bezaubernd und etwas wie verzaubert – kaum haben wir das DaBangg betreten, schwappt all die Ruhe, die von den Räumlichkeiten ausgeht, auf uns über und ich fühle mich so entspannt, wie selten bei einer Mittagspause im Restaurant.
Wir gehen eine Treppe hoch und setzen uns in die Galerie, von welcher wir das Lokal überblicken können: helles Holzmöbel, bunte Kissen, Teppichboden, Regale mit Büchern und Keramik und ein Klavier erzeugen eine wohnzimmerhafte Atmosphäre.
Die erste Seite der bunt bedruckten Karte bietet eine große Auswahl an Grüntees aus Korea. „Sie sind alle von bester Qualität“, erzählt uns die freundliche Inhaberin. „Wie andere genau wissen, woher zum Beispiel ihr Fleisch kommt, wissen wir genau, woher unsere Tees kommen“. Wir bestellen den Grüntee mit Maulbeeren und den mit geröstetem Reis. „Teekenner merken, dass wir sehr gute Tees haben“, sagt sie lächelnd und es erklärt sich die Aufschrift an ihrem Lokal.
Im Hintergrund läuft klassische Musik, zurückhaltend und angenehm. Alles wird noch gemütlicher, als unsere dampfenden Tees kommen, in wunderschönen Keramikbechern. Der Maulbeertee ist leicht süß und schmeckt aromatisch, ohne auch nur einen Hauch von Zucker zu benötigen. Tee mit geröstetem Reis mag ich sehr gerne und manchmal mache ihn mir auch zuhause – doch von diesem hier ist meiner weit entfernt! Der Grünteegeschmack kommt trotz der starken Note nach geröstetem Reis zur Geltung und es fühlt sich so an, als würde man seinem Körper mit jedem Schluck etwas Gutes tun. Ist bestimmt auch so.
Meine Begleitung bestellt das Bulgogi, ein klassiches koreanisches Gericht mit würzigem Rinderfleisch, Gemüse, Reis und etwas Salat. Ich entscheide mich für die Mandu Suppe, eine Gemüsebrühe mit gefüllten Teigtaschen und das vegetarische Samgak Kimbap, ein gefüllter dreieckiger Reisball, ähnlich wie ein japanisches Onigiri. „Dann machen wir die Suppe extra groß“, sagt sie als sie meine Bestellung aus zwei kleinen Gerichten entgegennimmt.
Als die liebe Bedienung unser Essen bringt, wird unser Tisch ganz farbenfroh durch all die kleinen Schälchen mit koreanischen Beilagen. Das Bulgogi schmeckt sogar noch besser als es aussieht und ich bedaure, dass es die koreanischen Beilagen nicht auch als Hauptgericht gibt. Meine extra große kleine Suppe besteht aus einer großzügigen Menge Mandus und einer würzigen Brühe. So unscheinbar der Reisball auch aussieht – er ist köstlich! Der leicht gesalzene Reis ist etwas klebrig und die Sorte an sich hat einen besonderen Geschmack, finde ich. Mit einer Fleischfüllung wäre er bestimmt noch besser, doch auch mit eingelegten Möhren, Gurke und Sprossen gefüllt würde ich ihn wieder bestellen. Dazu bringt sie uns unseren zweiten Teeaufguss, diesen gibt es immer umsonst.
Zum Kaffee bestellen wir noch ein Dessert, den hausgemachten Reiskuchen mit Nüssen. Wir bekommen zwei Stück Reiskuchen: „Dieser ist ein Experiment von mir“, sagt die Inhaberin. Bei dem linken Reiskuchen habe sie ein anderes Reismehl verwendet, der recht sei der klassische - leicht klebrig und mit körniger Konsistenz. Ihre experimentelle Version schmeckt mir sogar besser, denn sie ist etwas weniger gehaltvoll und schmeckt nicht ganz so sehr wie ein Nussriegel, finde ich.
Solche Kaffeetassen möchte ich mir auch kaufen - ich bin begeistert. Und das nicht nur von den Kaffeetassen, sondern auch vom Essen, dem liebenswerten Service und diesem ruhestrahlenden Lokal. Das DaBangg ist etwas ganz Besonderes.
DaBangg Teehaus
Hedwigstraße 18
12159 Berlin
Montags und Mittwoch bis Samstag von 12 bis 22 Uhr, Sonntags von 16 bis 22 Uhr geöffnet